Freitag, 1. Oktober 2010

Flucht aus Frisco

San Francisco, was kann ich euch erzählen? Sicherlich eines der schönsten und spannendsten Reiseziele unseres Roadtrips. Und man kann diese Tour durchaus so bezeichnen, denn wir haben bis heute bereits über 3500 Meilen zurück gelegt. Die calculations-Experten haben sicher bereits den Rechner gezückt und diese Zahl mit 1.6 multipliziert. Ihr seht also, dass das eine Wahnsinnsstrecke ist, aber beinahe jeder Kilometer hat sich gelohnt und das will etwas heißen. Aber zurück zur alten Goldgräberstadt San Francisco! Den ersten Tag erkundeten wir zunächst die Innenstadt zu Fuss. Die Gassen Waren wirklich malerisch und auch die bekannten steil ansteigenden bzw. Abfallenden Strassen dürften vielen ein Begriff sein. Bei sommerlichen 30 grad brachte uns nur der gelegentlich aufziehende Seewind ein wenig Abkühlung. Während wir also durch die Stadt schlenderten, träumten wir ein wenig und tauschten zeitgleich unsere Expertenmeinungen zu den diversen Villen der Innenstadt aus. Besonders angetan hatte es uns die blumige (ausnahmsweise kein sprachliches Bild) Lombard Street. Sie schlängelt sich den Hügel hinauf und präsentiert sich dem immer-gierigen Touristenauge besonders bei untergehender Sonne in atemberaubender Art und Weise. Natürlich rechtfertigt auch die charakteristische seepromenade einen besuch dieser kalifornischen Metropole. Mit brennenden gliedern gönnten wir uns dann eine Fahrt in den bekannten cablecars der Stadt. Diese Seilbahnen quer durch die Stadt erlauben einem bezahltes "Trittbrett-fahren". Das gelegentlich entgegenkommende cablecar der Gegenrichtung, fährt dabei derart dicht vorbei, das ein besonders intensives Gefühl der enge und die ein oder andere ebenso innige wie kurzlebige Freundschaft mit fremden entsteht, deren leben einfach in eine andere Richtung führt. Am Abend entspannten wir ein wenig bei gepflegter US-tv-Unterhaltung und freuten uns auf den folgenden Tag, denn es stand eine faszinierende Tour an.
Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns wieder auf den weg nach frisco, wie wir es nun liebevoll nannten. Heute stand alcatraz auf dem Programm. Diese mittlerweile stillgelegte gefängnisinsel ist wirklich faszinierend. Kein einziger gefangener ist jemals entkommen (zumindest nicht bekanntermaßen) und wir konnten uns selbst davon überzeugen wieso! Schroffe Felsen, eiskaltes Wasser und gefährliche Ströme machen die trügerisch nahe Stadt mit ihren lockenden Lichtern unerreichbar. Obwohl nur knapp über eine Meile entfernt, war Alkatraz eine eigene kleine Stadt mit einem Supermarkt und einigen Familien der Wachmänner. Irgendwie wirkte das steinige kalte Eiland trotz allem gemütlich. Das liegt sicherlich nicht zuletzt an der fantastisch vielfältigen Flora und Fauna, die man hier sicher nicht erwarten würde. Auch dieser Flecken Erde ist sicherlich jede Reise wert. Ich werde den Bericht an dieser Stelle beenden, denn wir fahren gerade durch den nächtlich yosemite Park und Alex und Dave werden auch noch ein paar Worte zu Frisco verlieren. Bis dahin euch eine gute Nacht. Euer jp

PS: geschrieben aufm Ipod - mit onscreen Tastatur, nur als Info für euch Rechtschreib-Cops!

Samstag, 25. September 2010

Rock(y)'n'Roll und Sal(t)sa am Lake Tahoe

Hallo Freunde der gepflegten Abendunterhaltung,
ich finde, es ist mal wieder an der Zeit, eure wissbegierigen Augen mit Informationen über unseren Roadtrip zu benetzen. Eigentlich wollte ich ja noch auflösen, warum wir vor ein paar Tagen in dem besch...aulichen Flagstaff gestrandet sind, dies hat mir Julius allerdings schnöde vorweg genommen :) Stattdessen will ich nun an die letzten Worte von Alex anknüpfen und euch mitnehmen; mitnehmen auf eine wundersame und zugleich ergreifende und faszinierende Reise über hohe Gipfel, salzige Tiefen, eine Stadt, die wie ein Schuhgeschäft heißt (nein, liebe Damen, es gibt keine Salvatore-Ferragamo-Stadt!) und rauchende Asse! Interessiert? Dann schnallen Sie sich an und lesen Sie weiter, denn sie geht los, die Wahnsinnsfahrt.

Nachdem wir unsere Zelte in Denver am Mittwoch abgebrochen hatten (zum Glück nur ein sprachliches Bild, bisher hatten wir Nachts immer ein solides Hausdach über unseren Denkapparaten), fuhren wir zunächst in den Rocky-Mountain-Nationalpark. Dank der Erfindung des Ottomotors und des Asphalts erwies sich das Erklimmen der geologischen Spitzen zwar körperlich als Kinderspiel, psychisch jedoch konnten einen das regnerische Wetter und die teils doch sehr abrupt und absperrungslos verlaufenden Straßengräben die ein oder andere Angstschweißperle auf die Stirn treiben. Während Alex also schwitze, navigierten Julius und ich routiniert (und damit meine ich lediglich, dass wir der Route folgten, denn Routine hatten wir diesbezüglich keine) und rastlos die eiskalten Kurvenverläufe entlang. Der Lohn war ein schöner, wenn auch von Wolkenfeldern durchzogener Ausblick über die Berglandschaften und Täler. Doch dort oben in gefühlten 8848 Metern (meinen Bergsteigerfreunden wird beim Anblick dieser allerdings völlig zusammenhangslos gewählten Niveauangabe ein ehrfürchtiger Schauer den Rücken hinabgleiten) wurde auch die Luft dünner, sodass Julius die Fahrt zurück ins Tal höhenkrank halb im Delirium und, zu unserem Leidwesen, auch am Steuer verbrachte...Hinweis: Aus dramaturgischen Gründen wurde das Ausmaß der Symptome leicht überspitzt dargestellt und die Teilnehmer dieser Abenteuerexpedition waren zu keiner Zeit in Gefahr! Nachdem wir noch ein paar Elche entdeckt und geschossen haben (also mit dem Fotoapparat versteht sich), einen Kaffee und Eis an einem der Seen genossen und einen fantastischen Sonnenuntergang erlebt hatten, sind wir des Nachts weiter Richtung Salt Lake City gefahren.

Früh um Vier am Tag darauf erreichten wir den ehemaligen Austragungsort der Olympischen Winterspiele und stürzten uns sogleich in das illustre Nachtleben der pulsierenden Innenstadt...naja, in Wahrheit hat diese Stadt eigentlich kein illustres Nachtleben, die Innenstadt ist nicht der Rede wert und am allerwichtigsten: Wir waren hundemüde! Also sind wir erstmal ins Bett gegangen. Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf, alles Wichtige aus der Stadt am Salzsee mitzunehmen, und was soll ich sagen: gut, dass wir nur einen Tag dafür eingeplant hatten! Wirklich klasse war das Kapitol mit seiner wunderschönen, mit Marmorsäulen und Wandgemälden geschmückten Haupthalle. Dort tummelten sich auch viele Schüler (oder Studenten?), die, mit Stift und großem Papierbogen bewaffnet, alles Mögliche abzeichneten, was sich nicht bei drei von ihnen wegbewegen konnte (ich weiß, was ihr jetzt denkt, aber nein, ich war meines Wissens auf keiner der Zeichnungen verewigt worden; ich mag zwar nicht der schnellste sein, aber sooo langsam bewege ich mich nun auch nicht! :) . Ebenfalls beeindruckend war der Salt Lake Temple der Mormonengemeinde, in den man zwar als Nicht-Mitglied nicht hineindurfte, den uns eine freundliche alte Dame aber mit ein paar Bildern und Worten beschrieb. Ansonsten kann man sagen, dass die Stadt sehr aufgeräumt und sauber ist und die Menschen (nach Alex' fundierter Vergleichs- und Beobachtungsstudie) viel besser gekleidet herumlaufen als in anderen amerikanischen Städten. Nach dem Stadtbummel machten wir uns auf, den erstaunlich weit entfernten Namenspaten der Stadt aufzusuchen: Da Herr City nicht zuhause war (höhö...!) fuhren wir an den Salt Lake, der seinem Namen alle Ehre machte: Eine Kostprobe unsererseits kann die urbane Legende um den See endgültig bestätigen, er ist sehr salzig! Danach fuhren wir ins Hotel und planten den Abend. Die Wahl fiel mal wieder auf einen Kinobesuch, und nein, wir schauten NICHT "Salt", obwohl dies ein grandioser Gag gewesen wäre. Stattdessen beglückten wir dieses Mal Herrn Affleck mit unserer Anwesenheit in seinem Film "The Town" (sehr sehenswert!).

Dann war der Tag auch schon vorbei und mit einem klitzekleinen weinenden und einem viel größeren lachenden Auge (eigentlich haben beide bis über beide Ohren gelacht!), kehrten wir der Stadt am folgenden Morgen (des heutigen Tages) den Rücken um nach Reno zu düsen (pfiffige und preisbewusst einkaufende Leser entdecken hier die Schuh-Stadt). Der Weg dorthin war lang und leider auch -weilig, denn die Straße erstreckte sich fast ausnahmslos schnurgerade durch eine recht karge Wüstenlandschaft. Nach mehreren Stunden Fahrt kamen wir schließlich in besagter Stadt an, nur um festzustellen, dass dort gerade ein massives Bikertreffen stattfand. So mischten wir uns eher mehr als weniger auffällig unter das zweirädrige Volk. Da meine bisherigen Tattoos alle abwaschbarer Natur waren, meine Motorraderfahrungen lediglich von PlayStation und Co herrühren und mein Dreitagebart nicht verfilzt genug für einen echten Biker war, verzichtete ich darauf, den beliebten Volkssport des Motorradreihen-Umschubsens auszuüben. Stattdessen verdingte ich mir mit Julius und Alex die Zeit in einem der Casinos der nach eigenen Aussagen "Biggest little City in the World". Nachdem wir unser Hab und Gut an den Slotmachines verspielt hatten, schlenderten wir zurück zum Auto und traten den letzten Weg zum Lake Tahoe an. Filmkennern unter euch wird dieser Ort sicher aus dem Film Smokin' Aces bekannt sein (und damit hätten wir auch die rauchenden Asse abgehakt), an dem das Hotel lag, in dem ein Großteil des Streifens spielte. Damit sind wir in der Gegenwart angelangt. Nach Ankunft im Hotel machten wir uns noch zu einem abendlichen Spaziergang zum nahegelegenen Strand auf. Momentan sitze ich am Tisch in unserem Zimmer und bin der Einzige, der noch wach ist. Für meine treuen Leser bleibe ich aber gern so lange auf (23.50 Uhr mittlerweile, und dank Fahrt gen Westen jetzt wieder mit 9 Stunden Zeitunterschied zu Deutschland) und hoffe, dass es zumindest ein wenig gemundet hat, was ich euch verbal serviert habe!


Freundlich grüßen euch drei der sieben Zwerge (langsam wirds echt schwierig!)

Donnerstag, 23. September 2010

Grand Canyon - eine Irrfahrt!

So liebe Freunde und treue Anhänger unseres Blog's,

wir sitzen gerade im Auto auf dem sehr langen Weg von Denver nach Salt Lake City und da dachte ich mir ich nutze die einsame Zeit hier auf der Rückbank um unseren versäumten Bericht vom Grand Canyon nachzuholen und ein paar neue Reiseinfos an den Mann oder die Frau zu bringen. Unsere Reise von Las Vegas zu jenem wohl bekanntesten Naturschauspiel Amerikas neben den Niagara Fällen gestaltete sich recht kompliziert. Vielleicht lag es am Schlafmangel, den wir im Gepäck hatten oder an der schwierigen Rückgewöhnung in die normale Welt, aber wir haben uns tatsächlich verfahren. Eine einzige unklare Ansage vom Hauptnavigator unseres Schiffes (ich selbst senke nun mein Haupt in Schande) führte dazu, dass wir unsere eigentliche abfahrt verpassten und eine ordentliche Portion Meilen von unserer Route abkamen. Ich hatte dummerweise noch verschlafen und als Alex mich weckte, war es bereits zu spät und wir konnten nur noch den Rückweg zu eben jener verpassten Abfahrt antreten. Einige Stunden später, mit ein wenig reduzierter Grundstimmung und bereits recht müde, mussten wir zudem feststellen, dass es keinesfalls selbstverständlich war in den Dörfern nördlich des Grand Canyon eine unterkunft zu bekommen. Wo auch immer wir nachfragten, erhielten wir ein halb mitleidiges, halb amüsiertes Lächeln samt einer eindeutigen Abfuhr. Ein weiteres Dorf, eine weitere Abfuhr und jede Station behielt ein wenig unserer Hoffnung als Wegzoll. Als nicht mehr viel davon übrig war und Alex zu allem Überfluss noch begann eine schwerere Migräne zu entwickeln, ließen wir uns erschöpft und ich will euch gar nichts vor machen, auch ein wenig demotiviert im nächstgelegenen McDonalds nieder. Dann loggten wir uns ins Wlan ein und ich telefonierte per Internet mit nahegelegenen Nächtigungsmöglichkeiten, leider ohne Erfolg. Als wir schon beschlossen hatten im Auto zu nächtigen, fasste ich mir ein Herz und schlug vor doch die reichlichen 4 Stunden fahrt zur Südseite des Grand Canyon zu fahren. Da Alex trotz reichlich Medikamenten nun immer stärker unter Kopfweh litt, erklärte ich mich bereit die Anchtfahr zu übernehmen. Eine ganze Zeit lang blieb David sehr tapfer neben mir wach und leistete mir Gesellschaft. Doch als die Nacht immer schwärzer wurde und auch Dane Cook den letzen Witz des Abends gebracht hatte, übermannte Dave absolut verständlich der Schlaf. Auch mir schmerzten zusehends die Augen, waren wir doch seit den frühen Morgenstunden bereits einige hundert Meilen unterwegs gewesen. Und dann passierte das unvermeidliche. Auch ich schlief ein. Aber keine sorge liebe Muttis, das geschah erst, als ich sicher auf den rettenden Parkplatz unseres Motels eingelenkt hatte und erschöpft, aber glücklich über ein Bett unter dem hintern auf eben diesem einschlief.
Am nächsten Tag machten wir uns dann in aller Ruhe auf zum Grand Canyon und stellten fest, dass dieser seinen Namen wirklich verdient hat. Absolut beeindruckend präsentierte er sich uns bei bestem Wetter. Mit kostenlosen Shuttlebussen fährt man von Aussicht zu Aussicht, wobei es unmöglich scheint die beste auszumachen. Die Meinung der Busfahrer der verschiedenen Streckenabschnitte klaffte dabei ebensoweit auseinander, wie ihre Laune. Jedenfalls schrieben wir drei den Grand Canyon eindeutig auf die "Muss man gesehen haben"-Liste. An dieser Stelle sei damit unsere ausdrückliche Empfehlung ausgesprochen sich diese Tiefe Schlucht einmal selbst anzusehen. Sicherlich empfehlenswert ist auch eine der zahlreichen Wanderungen, jeder denkbaren Länge, für die man unter anderem mit reservierten Plätzen in den stark beanspruchten Bussen entlohnt wird. Auch wir haben eine kürzere Strecke per pedes zurückgelegt und es nicht bereit. Was man da sehen kann, lässt sich leider schlecht in Worte fassen. Jedenfalls ging der Tag vorbei wie im Fluge und wir waren wieder bester Laune.
Aktuell sitzen wir nun schon im Wendys und essen unser wohlverdientes Abendbrot. Wir haben noch einige Stunden fahrt vor uns und werden erst am frühen morgen in Saltlake ankommen. Aber wir sind ausreichend mit Dr. Pepper (ein Softdrink, aber es ist ja ein Doktor, also muss es gesund sein!) und seiner aufputschenden Wirkung versorgt und werden es deshalb problemlos schaffen.
Ich wünsche euch eine geruhsame Nacht und einen schönen Tag. Morgen gibts wieder einen haufen neue Fotos für euch.

Euer Julius im Namen aller drei kleinen Schweinchen, diesmal ohne Wolf (aber mit Frau A. Wölflein)

Mittwoch, 22. September 2010

Dünen und Denver

Auf unserer Fahrt durch Colorado, welche durch herbstlich gefärbte Bergwälder und Seen führte, tauchten an einer ganz bestimmten Stelle, direkt vor den dem Beginn der Rocky Mountains riesige Sanddünen auf. Man könnte denken, irgendwelche verrückten Amerikaner hätten dort tonnenweise Sand abgekippt, aber nein, nur der Wind allein brachte diese Menge zum Bergfuß. Durch Westwinde wurde der Sand aus den Bächen des dahinter liegenden San Juan National Parks dorthin geweht.
Im Visitor Center schauten wir uns erst einen Informations-Film über die Entstehung und das "Leben" in den Sanddünen und creeks an, untermalt von Bildern, die einen Ausschnitt der Sahara gleichen könnten. Julius hatte sich jedoch als Ziel gesetzt, die Dünenspitzen zu erklimmen. Gesagt, getan, ging es peu á peu die Dünen hinauf. Anfangs noch als eine angenehme Sand-Fußmassage und der leichte Sand-Wind als Ganzkörperpeeling empfunden, wurde uns der Wind später zum Feind. Denn je höher man kam, desto stärker wehte und peitschte der Sand gegen die Haut und legte sich von den Ohren bis zum kleinen Zeh in allen Körperöffnungen und Kleidungsstücken ab.
Dave genoß den Ausblick von niederen Dünen, während Julius und ich versuchten bis zur Spitze hochzukraxeln und sich den Sandungetüm zu stellen. Julius errichte mit qualvollen "Sand-Peitschen" die Spitze. Seine schmerzenden Laute hielten mich jedoch davon ab, die letzten Höhenmeter noch zu besteigen.
Von einer Sekunde auf die nächste fing es auf einmal an zu regnen. Und so plötzlich wie der Regen kam, war er auch verschwunden und die Sonne lachte wieder hinter den Wolken hervor. Verrückt!
Der Rückweg gestaltet sich individuell - während Dave und ich mit großen Schritten die Dünen heruntergleiteten, rollte sich Julius quer auf der Düne hinab (dies war keine Laune des starken Windes, sondern Julius lang ersehnte Freude...)

Am Abend erreichten wir Denver - die Hauptstadt Colorados. Bis auf ein (zur Abwechslung ;-) )mal Dinner bei Taco Bell (sehr lecker) und eine ausgiebigen Sand-off Dusche hatte der Tag eigentlich keine weitern Highlights.
Heute fuhren wir ins Downtown Denvers. Verglichen mit den bisher besichtigten amerikanischen Städten unserer Tour, erwies sich Denver als eine gemütliche Kleinstadt mit angenehmen Klima und den Rocky Mountains im Rücken. Wir liefen die 16th Mall Street hinab, eine Fußgänger-Einkaufsstraße ähnlich der Prager Straße, jedoch mit vielen Bäumen und zahlreichen lustig bemalten Klavieren. Pianist Julius spielte sogar uns und Denver auch ein kleines Ständchen. Weitere Erlebnisse unseres Tages waren das Capitol (schickes Regierungsgebäude) und eine Führung durch das Mint-Museum, wo alle US-Dollar Münzen westlich des Missouri-River geprägt werden. Leider darf man dort keine Taschen, Fotoapparate oder Sonstiges mit hinein nehmen, daher mussten wir einen Abstecher ins Kunstmuseum machen - jedoch nur, um dort unseren Kram in die Schließfächer zu verstauen. Daher wird´s auch keine Fotos von diesem Ort geben, dafür durften wir aber schon einmal in den Besitz der neuen Quarter-Münzen für Arizona in Grand-Canyon- Style Prägung kommen.
Hinterher gab´s noch eine freudige Überraschung beim Mittagessen: Zum Glück waren wir einmal zur richtigen Zeit am richtigen Ort und konnten als "Tester" für die "Noodles-Company" eine kostenlose, feine und frisch gekochte Pasta genießen. yummy!
Nach einem kurzen Abstecher in einen alten Buchladen, mit nostlagischen Möbeln, gemütlichen Ambiente und ´nem Café machten wir uns auf in die Shopping Mall. juhuu!! Während ich Klamottenläden durchstreifte, begnügten sich die Jungs im "Apple-Shop" und deckten sich sogleich mit dem pfiffigen und neuen Spielzeug wie z.B. das neue I-Phone 4 ein...
Den Tag liesen wir zum Abend im Kino bei "The American" und ´ner Large Popcorn mit individuellem Würze-Pulver-Mix (seltsame amerikanische Erfindung) ausklingen.
Morgen geht´s dann auf nach Westen Richtung mit einer laaangen Fahrt nach Salt Lake City.

Eure Alex

Montag, 20. September 2010

Bilder

Hey,

wir sind leider schwer im Reisestress und daher hier erstmal paar Bilder um euch die Wartezeit zu versüßen.

http://picasaweb.google.de/blackfan23/102_PANA?authkey=Gv1sRgCMnUnLqZhd2oYA&feat=directlink

Samstag, 18. September 2010

Leaving Las Vegas (oder JP sinniert über Sin City)


Den Filmfans unter euch dürfte sofort klar gewesen sein, dass der Titel dieses Eintrages auf einen, zugegeben schon recht alten Hollywoodfilm verweist, in dem Nicolas Cage einen zerstörten Menschen spielt, welcher Las Vegas als letzte Zufluchtsstätte nutzt. Und wenn diese einzigartige Stadt zu etwas nützlich ist, dann sicher um die Realität und alles was an ihr hängt für kurze Zeit vollständig zu verdrängen.Und so bin ich auch heute morgen wieder in meinem Hotelzimmer erwacht. Es war der Tag unserer Abreise gekommen, aber Zeit ist hier sehr relativ. Waren wir wirklich erst 3 Tage hier. Waren ws nicht vielmehr ein oder zwei wochen gewesen. Nach unserer Vertrautheit mit Strip und Casinos zu urteilen, könnten es auch schon 5 Monate gewesen sein. Das MGM, the Venitian, Luxor, der Cesars Palace, das Bellagio und natürlich unsere "Heimat" das Empirestateabbild New York, New York; sie alle waren uns nun doch etwas ans Herz gewachsen. Ich weiß schon, dass der ein oder andere von euch (ja Paps, auch du bist hier gemeint) der schon einmal in Las Vegas gewesen ist nun nur den Kopf schütteln kann und sich fragt, was wir an dieser Stadt finden können. Was kann man so toll finden an den riesigen Lecuhtreklamen, den lächerlichen Nachbauten verschiedener markanter Orte Europas und der Welt und an Kitsch, wie dem Eifelturm oder der kleinen Freiheitsstatur? Wenn ihr euch das fragt, ist mir auch klar warum: weil ihr noch niemals wirklich in Las Vegas wart. Und nein, wenn man mit dem Reisebus angekommen oder durch Las Vegas nur mal "so durchgefahren" ist, wenn man die mitunter etwas merkwürdigen Shows gesehen und einmal Fotos vom Strip geschossen hat, hat man zwar die äußere Hülle dieser Wüstenstadt gesehen, aber man war eben in "Sin City" nur ohne Sünde. Wenn man nun wirklich Las Vegas erleben, fühlen und Las Vegas einatmen möchte gehören einige Dinge unausweichlich mit dazu.
Solange man kein Multimillionär ist, geht es in erster Linie um billiges "Überleben". Das ist keinesfalls negativ gemeint, es soll nur zum Ausdruck bringen, dass die ersten Deals bereits vor dem Casino machen muss. So kann man das billigste Zimmer in einem der großen Hotels mieten und dann mit ein wenig Charme und Glück ein deutlich besseres Zimmer kostenfrei erhalten, wenn man ein wenig mit dem Concierge plaudert. Oder man besorgt sich einen der zahlreichen 2 for 1 oder anderen Gutscheine. Ganz besonders wichtig sind aber natürlich die Players-Karten der jeweiligen Hotels.

Auch wenn sie bei den geringen Einsätzen mit denen wir angekommen sind nicht viel bringen, sind sie ein absolutes muss. Auch das Nachtleben lässt sich mit ein wenig Geschick sehr preiswert halten. Wenn man eine Frau ist, bekommt man eh alle Getränke gratis in den diversen clubs. Wenn man nun leider ein Mann ist, muss man auf die Hilfe einer aufgeschlossenen Frau hoffen, die ein mit ansonsten natürlich obszön teuren Getränken versorgen kann. Jeden angebotenen Begrüßungscocktail nimmt man selbstverständlich gerne an und wer in den Casinos zockt und sei es nur für einen Doller an den "Cent"-Automaten, der trinkt ohnehin kostenlos. Und von den Drinks bzw. im Besonderen deren Zusammensetzung können sich die deutschen Nachtclubs im übrigen noch einiges abschauen.
Naja, die Casinos sind natürlich das absolute Highlight der Stadt. Ohne Fenster, ohne Uhren soll der geneigte Gambler (englisch für Glückspieler) kein Gefühl mehr für Zeit haben. Und es funktioniert ausgezeichnet. Ob es vormittags, mittags oder 4 Uhr morgens ist im inneren sieht es immer gleich aus. Das selbe Licht und derselbe künstlich erhöhte Sauerstoffanteil, welchen die Kasinos per Klimaanlage in den riesigen Hallen anreichern, halten auch die Müdigkeit von den Spieltischen fern. Es gibt auch Rollbänder und Treppen, aber immer nur in richtung Casinoinneres, will man nach draußen muss man die Treppen steigen oder lange Gänge entlang laufen und wer möchte das schon? Lohnt sich außerdem eh nicht denn es ist ja schon wieder morgen!
Ich könnte noch ewig weiterschwärmen, aber das alles wird euch wenig beeindrucken. Und sollte es auch nicht unbedingt. Vielmehr will ich euch sagen, wenn ihr jung seid oder euch so fühlt, wenn ihr kein problem mit 20-Stunden-Tagen habt, wenn ihr alles Sorgen, alle Pflichten und auch sonst alles was euch im "normalen" Leben so beschäftigt für ein paar Tage vollständig vergessen wollt, setzt euch in den nächsten Flieger und reist nach Vegas (am besten mit guten Freunden), ihr werdet es nicht bereuen. Versprochen!

Gute Nacht und guten Morgen.

Flagstaff

Hey Freunde
Dave is talking. Nach langer Abstinenz bin ich meinen Fans und allen, die es werden wollen, einen neuen Eintrag schuldig. Ich befinde mich gerade in einem Hotelzimmer in dem beschaulichen Ort Flagstaff. Warum es uns hier an den Nabel der bekannten Hemisphäre verschlagen hat, berichte ich in einem anderen Post. Zunächst sollten wir gemeinsam noch eine kleine mentale Zeitreise in die Vergangenheit unternehmen, genauer gesagt zum 14. dieses Monats: An eben jenem sonnigen Tag in L.A. (wobei das Wetter nicht wirklich ein gutes Unterscheidungskriterium für verschiedene Tage ist) kam uns in den Sinn, die Reise nach Sin City durch einen vorangestellten Besuch der kleinen Wüstenoase Palm Springs zu würzen. Gesagt getan fanden wir uns kurze Zeit später in jenem Ort wieder, der als grüner Fleck inmitten drastischer Dürre heraussticht (die Deutschfreunde unter euch haben sicher das kleine stilistische Mittel in diesem Satz sofort perzipiert). In dem kleinen Städtchen gibt es vor allem eines: Viel Wärme! Daher wird allerorts und vornehmlich in den gastronomischen Einrichtungen Wassernebel versprüht und per Ventilator verteilt. Eben dieser Umstand und ein gewisses negatives Völlegefühl trieb uns dann in ein entsprechendes Etablissement, wo ich mir einen Büffelburger Marke "Maulsperre" genehmigte. Dieser war äußerst lecker und daher findet sich mit dem Büffel nun wohl auch das letzte Huftier auf meiner Speisekarte :)

Frisch gestärkt ging es dann schließlich per Mobile nach Las Vegas, wo wir schließlich zu perfekter Abendzeit und mit Hangover-Musik auf unseren Trommelfellen als absolute Megastars (so haben wir uns zumindest gefühlt) einfuhren. Nachdem sich unsere Augen an die stroboskopischen Zustände auf den nächtlichen Straßen eingestellt hatten, haben wir uns Upgesuited und ins Nachtleben gestürzt. It was truly LEGEN - wait for it - DARY!

Später mehr zu allem, wir müssen jetzt erstmal zum El Grando Canyion, wie die Spanier sagen!

Cu all,

Tick, Trick und Track